Nein, das hier wird kein tausendster Blogbeitrag über die schönsten Rituale für die freie Trauung. Denn Postings voller Sandrituale, Ringwandern und Hochzeitskerzen gibt es schon genug. 

Die Frage „Welche Rituale für die freie Trauung gibt es?“ müsste man eigentlich beantworten mit „Tausende! Und ständig wieder neue!“. Das schöne an einer freien Trauung ist ja, dass ihr die Zeremonie völlig individuell gestalten könnt, damit am Ende jeder Punkt, jedes Symbol und auch jedes Ritual genau zu euch passt. 

Genau deswegen bin ich kein Fan von Standard- Ritualen. Denn meine Brautpaare sind auch nicht Standard, ihre Liebesgeschichte ist nicht Standard. Also haben sie doch auch eine einzigartige freie Trauung verdient!

Wie man einzigartige Rituale für die freie Trauung findet

Tipp 1: Holt euch den richtigen Profi!

Ein guter Trauredner oder eine gute Traurednerin werden euch an diesem Punkt so gut wie alle Arbeit abnehmen. Denn ein Profi schöpft aus einem großen Erfahrungs- und Kreativitätsschatz. Mit dem richtigen Experten für eine freie Trauung an eurer Seite findet sich der Ablauf der Zeremonie quasi von selber. 

Ich für meinen Teil komme meistens schon mit vielen Vorschlägen zum Vorbereitungsgespräch. So können die Brautpaare aus verschiedenen Varianten ihre Rituale für die freie Trauung auswählen.

Mein Tipp: Lasst euch beim Vorgespräch vom Trauredner erzählen, was er oder sie schon an Ritualen geplant und durchgeführt haben. Ihr werdet sehr schnell merken, ob es nach den Standards (Sand, Kerze, Ringwandern…) schon aufhört oder ob euer Gegenüber kreativ denkt und arbeitet.

Tipp 2: Kennt die verschiedenen Möglichkeiten!

Auch mit dem richtigen Profi an der Hand macht es Sinn, einen groben Überblick darüber zu haben, welche Rituale bei der Zeremonie möglich sind. 

 Verbindende Rituale für die freie Trauung

Wie der Ringtausch gibt es noch jede Menge andere symbolische Handlungen, die zeigen: Wir beide gehören zusammen und werden zusammen bleiben! Dafür eignen sich all die Dinge, die euch Beide so besonders machen. Vielleicht gibt es eine Besonderheit, wie ihr euch kennengelernt habt oder ein gemeinsames Lieblingshobby. Vielleicht begleitet euch ein besonderes Alltagsritual oder ihr habt große Zukunftspläne. All diese Kleinigkeiten und viele mehr eignen sich perfekt für ein Ritual für die freie Trauung. 

Ein paar Beispiele gefällig? Ich habe schon mit meinen Brautpaaren Dart gespielt, Cocktails gemixt, Gewürzmischungen zusammengestellt, Schoko-Erdbeeren getaucht, Häuser gebaut, am Webstuhl gewoben, Leinwände gestaltet, Weingläser bemalt und und und. 

Ihr seht, es ist wirklich alles möglich!

Die Liebsten einbeziehen

Natürlich können auch die Gäste eine besondere Rolle bei der freien Trauung spielen und auch dabei gibt es keine Grenzen. Von allen Gästen bis hin zu einzelnen Personen ist alles möglich.

Ein toller Klassiker ist zum Beispiel eine Zeitkapsel. Alle Gäste schreiben gute Wünsche auf und werfen sie in eine Kiste. Erst zum ersten Hochzeitstag öffnet ihr sie gemeinsam und habt eine tolle Erinnerung an euren großen Tag.

Mein persönlicher Favorit bleibt aber das Grüppchen liebster Liebster, das sich an der freien Trauung beteiligt. Sie bekommen eine besondere Aufgabe, sollen etwas mitbringen, vorbereiten oder vorlesen. Auch hier ist in Sachen Kreativität alles möglich. Von Notfallkoffern über ein Escape Game bis hin zu vorgelesenen und entzündeten Wünschen geht alles. 

Aber auch einzelne wichtige Personen können in die Zeremonie eingebunden werden. Ein Brief der Eltern oder ein Dankeschön an sie vom Brautpaar – da bleiben sehr selten alle Augen trocken.

Etwas mit den Liebsten teilen

Der Spieß lässt sich natürlich auch umdrehen, indem ihr etwas mit den Liebsten teilt. So könnt ihr das erste Mal gemeinsam mit den Gästen auf euer Ja-Wort anstoßen oder die Tradition des Hochzeitsbrots ausweiten. Erst gibt sich das Brautpaar gegenseitig ein Stück Brot, dann den jeweiligen Schwiegereltern. Am Ende bekommen auch alle Gäste ein Stückchen davon, denn auch sie gehören schließlich zum Leben des Brautpaars dazu.

Gedenken

Ja, auch das Gedenken an Menschen, die nicht mehr dabei sein können, gehört für mich zu einer freien Trauung. Diesem wichtigen Thema habe ich einen eigenen Beitrag gewidmet.

Und dann gibt es natürlich noch alle Varianten, die nicht in diese Kategorien passen. Ihr könnt eure Kinder bei einem Familienritual einbeziehen, ihr könnt eure Gäste mit einem Duett überraschen oder oder oder. 

Tipp 3: Schaut auf euch und nicht auf die Anderen!

Eure Trauzeremonie ist in erster Linie nur für zwei Menschen: Für das Brautpaar. Entsprechend solltet ihr bei den Ritualen für die freie Trauung auch darauf schauen, was euch glücklich macht. Das verraten euch weder Pinterest noch die Ideen von Dritten. „Bei XYZ haben sie dieses und jenes gemacht, das solltet ihr auch machen!“ 

Werft lieber einen Blick auf euch selber. Was macht euch aus? Was sind eure Hobbies, Leidenschaften oder Pläne? Wenn ihr jetzt sagt: „Bei uns gibt es da nix.“, kann ich euch beruhigen. Jedes Brautpaar ist besonders, jede Beziehung ist einzigartig.

Seid offen und überlegt gemeinsam mit der Traurednerin, was genau zu euch passt.

Und wenn ihr jetzt Lust bekommen habt, gemeinsam mit mir kreativ zu werden, dann schreibt mir doch einfach. Ich gestalte eure freie Trauung in der Oberpfalz, in Niederbayern und darüber hinaus. 

Brautpaar trinkt Tequila als Ritual für die freie Trauung
Foto von Heidi Fachtan