Als freie Traurednerin treffe ich immer wieder neue Kolleginnen und Kollegen aus der Hochzeitsbranche. Sie sind es oft genug, die mich zu neuen Blogbeiträgen inspirieren. Und manchmal nehmen sie sich auch die Zeit und schreiben einen Gastbeitrag. So wie dieses Mal.
Christin Helmund, eine großartige Hochzeitsfotografin aus Franken, hat mir ihre wichtigsten Tipps für die perfekten Hochzeitsfotos verraten. Natürlich sind auch alle Fotos in diesem Beitrag von Christin.
Hochzeitsfotografin Christin Helmund
Ich bin Christin, Zuckerschnute, Momentesammlerin und Lebensgenießerin.
Seit fast 3 Jahren lebe ich einen meiner großen Träume und arbeite als selbstständige Paar- und Hochzeitsfotografin deutschlandweit. Auf Wunsch begleite ich aber gern auch Brautpaare ins europäische Ausland. Die Fotografie ist dabei mehr als nur ein Job für mich. Es ist das, was mich täglich glücklich macht, mir Mut gibt und jeden Tag einfach so viel besser macht.
Für mich gibt es nichts Schöneres, als liebe Menschen mit fotografierten Erinnerungen glücklich zu machen und besondere Momente für sie zu verewigen. Ich setze dabei vor allem auf Natürlichkeit, echte Gefühle und Spaß. Außerdem bin ich eine hoffnungslose Romantikerin, Liebesgeschichten haben mich schon immer fasziniert.
Neben dem Fotografieren sind Reisen und Essen meine großen Leidenschaften. Ich koche und backe unheimlich gern und verbringe daher täglich mehrere Stunden in der Küche. Am Reisen gefällt mir besonders, dass man mutig sein muss. Man kommt immer wieder in neue Situationen, aus denen man selbst das Beste macht. Es gibt so viel zu entdecken auf der Welt und meine Liste mit Dingen die ich sehen und erleben möchte, ist unendlich lang.
Heute verrate ich euch meine Tipps für wunderschöne Hochzeitsfotos.
Perfekt ist bei Hochzeitsfotos nicht das Ziel
Zuerst einmal möchte ich sagen, dass es bei meinen Hochzeitsfotos keinesfalls um Perfektion geht. Meine Bilder sind nicht immer perfekt belichtet, im perfekten Ausschnitt oder vor dem perfekten Hintergrund. Bei meinen Bildern geht es um Emotionen, das ist mir am wichtigsten. Ich versuche immer, aus der Situation heraus die emotionalsten und authentischsten Bilder zu bekommen. Echte Momente und Gefühle sind mir hierbei viel wichtiger als Perfektion.
Was aber ungemein hilft, um wunderschöne Hochzeitsfotos zu kreieren, ist Vertrauen. Daher treffe ich mich meist vor der Hochzeit mehrfach mit meinen Brautpaaren oder skype mit ihnen, um ein Verhältnis zu den Beiden aufzubauen. So ist man am Hochzeitstag kein Fremder mehr. Das Paar fühlt sich viel wohler und ist entspannter. Und wenn die Gäste sehen, wie locker das Paar mit der Hochzeitsfotografin umgeht, sind die Gäste ebenfalls viel entspannter und haben direkt auch Vertrauen.
Das beste Licht für Hochzeitsfotos
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das liebe Licht. Bitte, liebe Brautpaare, versteift euch nicht auf eine bestimmte Location für das Paarshooting oder die Gruppenbilder. Lasst der Hochzeitsfotografin da freie Hand, sie wird schauen, wo das Licht am besten ist. Auch hier gilt wieder: Vertrauen ist die wichtigste Grundlage für einzigartige Hochzeitsfotos! Ihr könnt euch die schönste Location aussuchen, aber wenn euch dann die „gute“ Mittagssonne direkt ins Gesicht scheint, schaut ihr schnell ziemlich unschön aus. Dann müsst ihr die Augen kneifen, habt harte Schatten im Gesicht und das möchte doch wirklich niemand.
Noch ein Abstecher zum Thema Licht, ihr seht, das ist wirklich wichtig!
In der Location sehen abends viele Lichterketten und Kerzen auf den Tischen toll aus. So bekommt man auf den Bildern immer ein schönes Bokeh (verschiedene Arten von Unschärfen) und das zaubert einfach eine ganz magische Stimmung. Beim Eröffnungstanz lasst ihr am besten eure Gäste im Kreis um euch herum stehen und gebt ihnen Wunderkerzen, die sie zu Beginn eures Tanzes anzünden. Die Wirkung ist einfach unglaublich und wunderschön. Verzichtet, wenn möglich, auf farbige DJ-Beleuchtung, denn das gibt euren Hochzeitsfotos einen fiesen Farbstich, der sich in der Nachbearbeitung kaum beheben lässt.
Das Getting-Ready
Auch beim Getting Ready, also den Bildern beim Fertigmachen von Braut und Bräutigam, solltet ihr bereits auf gutes Licht achten. Zieht euch also nicht in der dunkelsten Rumpelkammer an. Schaut, dass das Zimmer, in dem ihr gestylt werdet, ein paar Fenster hat und möglichst aufgeräumt ist. Also alles, was ihr nicht auf den Hochzeitsfotos haben möchtet (Bügelbrett, Wäschechaos, Kabel usw.), solltet ihr bereits grob beseitigen, bevor euer Fotograf kommt. Meist wird er zwar eh nochmal selbst etwas wegräumen, was nicht in den Bildausschnitt passt. Aber alles, was ihr vorab bereits erledigt habt, spart eurer Hochzeitsfotografin Zeit. So kann sie sich voll und ganz auf euch konzentrieren.
Ein weiterer Punkt zum Getting Ready: Legt euch am Vorabend eurer Hochzeit bereits alles bereit, was ihr am nächsten Tag tragen werdet. Strumpfband, Schuhe, Schmuck, Fliege, Uhr, Manschettenknöpfe usw. Dann kann der Fotograf direkt Details von all euren Accessoires machen und muss nicht erst suchen. Ebenfalls eine große Zeitersparnis.
Eins noch zu den Vorbereitungen (für mich einer der schönsten Momente des Hochzeitstages und übrigens ein absolutes MUSS zu Fotografieren!): Umgebt euch am Morgen eurer Hochzeit nur mit euren allerliebsten Menschen. Mit Menschen, die euch runterbringen und nicht noch zusätzlich stressen. Und vor allem lasst nicht zu viele daran teilhaben. Das artet oft in Stress und Chaos aus und das braucht man an seinem Hochzeitstag am allerwenigsten.
Hochzeitsfotos mit eure Liebsten
Was meiner Meinung nach im Laufe des Tages nicht fehlen darf, sind Familienfotos und Fotos mit den Liebsten. Vielleicht sind einige eurer Gäste von weit her angereist, ihr seht euch nur sehr selten. Oder die geliebte Oma hat ein stolzes Alter erreicht und man weiß ja nie, wie oft man noch die Gelegenheit bekommt, mit ihnen Fotos machen zu lassen. Das sorgt am Hochzeitstag oft für ein mittelgroßes Chaos und kostet euch wertvolle Zeit, wenn man es nicht vorab etwas strukturiert.
Ich empfehle daher immer VOR der Hochzeit eine Liste anzulegen, mit allen Konstellation und wichtigen Personen, mit denen ihr am Hochzeitstag unbedingt ein gemeinsames Foto braucht und möchtet. Diese Liste gebt ihr dann euren Trauzeugen und die sollen bei der Hochzeit die jeweiligen Personen für die Gruppenbilder zusammen suchen. So ist der Punkt „Familienfotos“ gut innerhalb einer halben Stunde erledigt.
Was ihr überhaupt nicht braucht, ist ein komplettes Gruppenfoto von allen 127 Gästen. Ganz ehrlich, das wird sich eh niemand ausdrucken, geschweige denn an die Wand hängen oder ins Album kleben. Denn ab circa 50-60 Gästen wird bei so einem Foto jeder Einzelne so winzig abgebildet, dass man eh kaum etwas erkennt. Und dazu gibt es immer einen Spezialisten, der Quatsch macht und blöd schaut.
Allgemein werden die Hochzeitsfotos besonders stimmig, wenn ihr euren Gästen ein Farbschema vorgebt. Das kann als Orientierung relativ grob gefasst sein, zum Beispiel helle Erdtöne, Rottöne, Pastellfarben … Stimmt das am besten mit euren Hochzeitsfarben ab.
Bitte lasst auch unbedingt das Luftballonsteigen sein! Oder sämtliche andere Sachen, die man in irgendeiner Art und Weise fliegen lässt. Das ist einfach so eine riesige Umweltverschmutzung. Und von den Karten an den Ballons kommt eh kaum etwas zurück.
Das Wichtigste zum Schluss
Prinzipiell gilt für eure komplette Hochzeit: Verbringt euren großen Tag wirklich nur mit den Menschen, die ihr unbedingt dabei haben möchtet. Diejenigen, die euch wichtig sind, die euch ein gutes Gefühl geben und die sich für euch und mit euch freuen. Gäste, bei denen man vorher weiß, dass es miese Stimmung gibt, lasst ihr einfach zuhause. Ihr seid zu nichts verpflichtet. Es ist eure Hochzeit! Lasst euch nicht von irgendwem rein reden! Wenn ihr euch wohlfühlt und glücklich seid, dann werden auch eure Hochzeitsfotos ganz automatisch perfekt, weil sie euch so echt und natürlich zeigen, wie ihr seid.


