Jedes Jahr aufs Neue beginnt er, der Kampf. Manchmal schon im September, wenn die Frühplaner loslegen, ansonsten meistens so im Frühjahr. Der Kampf um die besten Termine für die Hochzeit. Denn von den 400.000 Hochzeiten jedes Jahr in Deutschland möchten gefühlt 350.000 an einem Samstag zwischen Mai und September heiraten. Das bedeutet, 23 Termine für  Tausende von Paaren. Auf einen  Samstag kommen so 15.000 Hochzeiten. Entsprechend hart ist der Kampf um die beste Location, die coolste Band und den beliebtesten Fotografen.

Mir tut es um jede nette Anfrage leid, auf die ich antworten muss: Sorry, ich bin schon gebucht. Jedes Jahr ist es das Gleiche und meistens gibt es ein paar wenige Termine, die viele Male angefragt werden. Das ist nicht nur bei mir als Rednerin der Fall, sondern betrifft natürlich auch Locations, Fotograf*innen, Bands, Floristik…

Was also tun als Hochzeitspaar? Sich in den Kampf stürzen? Oder lieber strategisch überlegen und sich den Stress sparen? Dabei gibt es doch alternative Termine für eine freie Trauung

Möglichkeit 1 für alternative Termine für eine freie Trauung:
Richtig früh mit der Planung beginnen

Und ich meine richtig richtig früh. Wenn ihr tatsächlich an einem der heiß begehrten Termine heiraten möchtet, bietet es sich an, sehr frühzeitig mit der Planung zu beginnen. Bei Locations sprechen wir da von einem Vorlauf von 2 Jahren, bei Trauredner*innen, Fotograf*innen und Bands von mindestens 1 ½ Jahren. So könnt ihr euch eure Wunsch-Dienstleistenden sichern, bevor die große Anfragen-Flut kommt.

Möglichkeit 2 für alternative Termine für eine freie Trauung:
In die Randsaison ausweichen

Weiter oben habe ich von der Hauptsaison von Mai bis September gesprochen. Genau genommen beginnt die Saison aber meistens schon Mitte April und zieht sich bis in den Oktober. Trotzdem werdet ihr bei einer Hochzeit im April oder Ende Oktober weniger Mitbewerbernde um die Termine haben. Noch entspannter könnt ihr sein, wenn ihr euren großen Tag in einen „ruhigen“ Monat legt. November bis März sind dafür ideal. Ein weiterer Vorteil ist, dass ihr euch so richtig Geld sparen könnt. Warum? In diesen Monaten haben die typischen Hochzeitsdienstleistenden ihre tote Zeit. Und eine Winterhochzeit kann so schön sein. Lest selbst.

Möglichkeit 3 für alternative Termine für eine freie Trauung:
Einen anderen Wochentag wählen

Ihr möchtet aber eine Sommerhochzeit? Dann gibt es noch eine andere Möglichkeit, dem Kampf um Termine zu entgehen. Wählt jeden Wochentag außer dem Samstag. Wie das gehen soll? Ganz einfach: Indem ihr wohl überlegt den Kalender checkt. (Ja, ich gebe zu, diese Ideen eignen sich vor allem für eine freie Trauung, weil Kirche und Standesamt euch terminlich vielleicht einen Strich durch die Rechnung machen. Noch ein Grund mehr für eine freie Zeremonie.)

Perfekt geeignet ist der Freitag. Was haltet ihr von einer freien Trauung am späten Freitagnachmittag? Eure Gäste müssen sich so maximal einen halben Tag frei nehmen. Beginnt die Zeremonie um 17 Uhr, spart euch das große Kaffee- und-Kuchen-Gefutter (das sowieso total überschätzt ist) und feiert bis in die Puppen.

Das gleiche Prinzip gilt für jeden Vortag eines Feiertags.

Noch besser: Checkt die Feiertage selbst! Ein Feiertag an einem Donnerstag passt super, denn so ein Brückentag ist recht schnell genommen. Manchmal fallen diese Feiertage auch noch in die Schulferien (z.B. Fronleichnam), sodass die Chance, dass eure Gäste sowieso frei haben, noch größer ist. Der Jackpot ist ein Feiertag am Freitag. Auch freie Montage sind perfekt, denn dann könnt ihr eure freie Trauung ganz einfach am Sonntag planen. Nächstes Jahr nutzen dieses Prinzip zum Beispiel viele Paare am Pfingstsonntag.

Oder ihr macht es wie eines meiner Paare. Die Beiden wollten unbedingt am 09.09. heiraten, weil die Neun eine besondere Bedeutung für sie hat. Ein Montag? Kein Problem. Sie haben ganz einfach gesagt: Wer dabei sein will, wird es möglich machen. Und wem es nicht so wichtig ist, der soll daheim bleiben.

Noch ein Tipp: Bei einem Termin, an dem eure Liebsten frei nehmen müssten, bietet sich eine sehr frühe Save-the-Date-Karte an. Dann haben alle genügend Vorlauf, um sich um die Organisation zu kümmern.

Brautpaar vor Scheune
Foto von Simon Gehr